Unser Leitbild

In einer Zeit, in der Werbung in den Massenmedien und kommerzielle Vermarktung von Produkten aller Art in einer doch eher aufdringlichen Weise genutzt werden, gehört es gewissermaßen schon fast zum ´guten Ton´ eines Wohnheimes, ein Leitbild vorweisen zu können. Doch da eben dieses nicht nur eine Prestigesache nach Außen sein sollte oder eine übliche Gewohnheit, die ´irgendwie dazugehört´, haben wir uns lange Gedanken darüber gemacht, was uns in unserem Haus besonders wichtig erscheint, welche Bedeutungen wir welchen Begriffen zugestehen und vor allem, welche Ziele wir mit welchen Möglichkeiten erreichen wollen.

Wir haben versucht, ein lebendiges Leitbild zu erarbeiten, ein Leitbild, das nicht nur auf weißem Papier gut ausschaut, sondern ein Leitbild, das gefüllt ist mit Sinn. Dieses Leitbild haben Vertreter des gesamten Pflegepersonals – von der Basis bis zur Leitung – mit professioneller Hilfe in Form einer externen Beratung erarbeitet. Während der Arbeit mussten wir mehrfach schmerzlich feststellen, dass die praktische Umsetzung von Wünschen, Theorien und Idealvorstellungen nicht immer ganz einfach zu gestalten ist – vor allem in einer Zeit, in der sich betriebswirtschaftliche Nutzungskalküle und Marktwirtschaftlichkeit immer mehr zum beherrschenden kulturbildenden Paradigma durchsetzen.

Uns ist Vieles bewusst geworden – auch wenn wir ebensovieles nicht ändern können. Ebenso ist uns die zwar öffentlich propagierte aber bei rechtem Hinsehen doch eher inflationäre Verwendung von Begriffen wie ´Menschenwürde´, ´Willensfreiheit´, ´sozial´, ´Toleranz´usw. aufgefallen.

So möchten wir uns mit unseren Überlegungen wieder auf die ursprünglichen Bedeutungen der Begriffe zurückbesinnen und die zunehmend zu leeren Worten degradierten Ausdrücke wie ´Würde´, ´Respekt´, ´Achtung´, ´Selbstverantwortlichkeit´, ´Akzeptanz´ usw. wieder mit Sinn und Leben füllen.

Wir möchten somit auch eine Entwicklung initiieren, die eine neue Kommunikationsstruktur entstehen lassen kann, nämlich eine zwischenmenschliche Kommunikation auf hohem Reflexionsniveau, mit Mut zu Offenheit und Ehrlichkeit und vor allem einer regelmäßigen kritischen Selbstprüfung. Wir wollen Vorbild für andere sein und zeigen, dass es funktioniert, den Menschen so anzunehmen, wie er ist – entgegen den populären sozialen Vorurteilen, entgegen von Stigmatisierungen und ´althergebrachten Abwertungen´, entgegen von Strukturen, die Menschen verurteilen, verletzen und ausstoßen aus der Gemeinschaft und aus dem sozialen Leben.

Wir wollen trotz der Anforderungen, denen ein modernes Unternehmen in einer sich beschleunigt verändernden wissenschaftlich-technischen Sozial- und Berufswelt gewachsen sein muss und trotz der damit verbundenen notwendigen betriebswirtschaftlichen Kalkulationen im Hinblick auf marktwirtschaftliche Effekte (Konkurrenz, Organisationsstrukturen, Leistungskalküle usw.), den Sinn und Zweck unseres „Daseins“ – nämlich eine „Hilfe für Menschen“ zu sein – nicht aus dem Fokus verlieren: Betriebswirtschaftliche Kalkulation ist nicht unser Paradigma, sondern der Wert der Kommunikation unter den Menschen. Auf dieser grundsätzlichen Einstellung basieren unsere Leitsätze:

1

Wir sind uns der Einzigartigkeit jedes Menschen bewusst und respektieren in diesem Sinne die spezifischen sozialen, physischen und seelischen Besonderheiten in den Biographien unserer Bewohner.

2

Wir respektieren das Recht der Menschen, die bei uns wohnen, auf eigene Identität und Selbstbestimmung, die vor allem durch ihre individuelle Lebensgeschichte geprägt ist, d.h. mit persönlichen Bedürfnissen und Gewohnheiten.

3

Wir versuchen unseren Bewohnern – in dem Bewusstsein, dass diese sich in einem stetigen Veränderungsprozess in einer sich stetig verändernden Umwelt befinden – auf dieser Grundlage zu ermöglichen, ihr Leben weitgehend selbstbestimmt und selbstverantwortlich zu gestalten.

4

Wir achten die religiösen, kulturellen, ideologischen u.a. Werte unserer Bewohner und nehmen die Menschen so an, wie sie sind – nämlich als eigenständige Persönlichkeiten mitsamt ihren Stärken und auch Schwächen.

5

Wir verstehen es auch als unsere Aufgabe, schwächere Bewohner zu schützen und das soziale Miteinander im Haus zu fördern.

6

Wir wollen die Selbständigkeit unserer Bewohner im Sinne der ´Hilfe zur Selbsthilfe´ so weit wie möglich erhalten und fördern. Dieses zu verwirklichen erfordert allerdings nicht nur engagierte und qualifizierte Mitarbeiter, sondern vor allem auch Zeit. Wir versuchen daher, unseren Bewohnern diese Zeit zu schenken – trotz der allgemein bekannten politischen Zwänge zu Sparmaßnahmen.

7

Wir übernehmen Verantwortung für das, was wir tun und reflektieren unser Tun und Handeln vor dem Hintergrund der Wirksamkeit !

8

Wir verstehen unter einer ´umfassenden Betreuung´ die erfolgreiche Bewältigung von beratenden, begleitenden, handelnden, therapeutischen u.a. Aufgaben vor dem Hintergrund kritischer Selbstreflexion. Dabei orientieren wir uns an den neuesten Erkenntnissen wissenschaftlicher Forschung. Dies gilt sowohl für die Bereiche der alltäglichen Lebensgestaltung als auch für Krisensituationen.

9

Wir bieten im Rahmen unserer Möglichkeiten eine humane und beschwerdelindernde Pflege an – im Vertrauen auf Gott und im Bewusstsein, dass er in unserer täglichen Arbeit gegenwärtig ist. Wir sind uns bewusst, dass Sterben und Tod Bestandteile des menschlichen Daseins sind und respektieren den von Gott bestimmten Lebensweg des sterbenden Menschen.

10

Wir laden Angehörige und Freunde ein, an unserer gemeinsamen Aufgabe mitzuwirken und beziehen Bezugspersonen in wichtige Entscheidungen mit ein. Hierzu gehört die Hilfe zum Verständnis von Krankheit, Diagnostik, Therapie und Pflege.

11

Wir verstehen unser Tun und Denken im Sinne eines Vorbildcharakters, der dazu beitragen soll, ´populäre´ soziale Vorurteile zu überprüfen und die daraus enstandenen Stigmatisierungen zu vermindern.

12

Wir arbeiten im Team, d.h. jede(r) hat die Aufgabe, in angemessener Weise mitzuwirken, mitzuentscheiden und mitzugestalten. Wir sind bestrebt, Entscheidungsfindungen transparent, klar und möglichst unmissverständlich zu gestalten

13

Wir rechtfertigen unser Tun und Handeln in einer Mitarbeiterstruktur auf hohem Ausbildungsniveau und entsprechenden Kompetenzen. Sowohl durch den Informationsaustausch im Team als auch durch regelmäßige Fortbildungen versuchen wir den Erfordernissen eines Wohnheimes in einer sich beschleunigt verändernden wissenschaftlich-technischen Umwelt gerecht zu werden. Wir arbeiten mit Kopf, Herz und Händen !

14

Wir versuchen durch Bewahrung einer gesunden Kommunikationsstruktur die Basis für eine erfolgreiche und motivierte Zusammenarbeit zu bilden, zu erhalten und im Sinne einer regelmäßigen ´Selbstprüfung´ zu verbessern.

15

Wir wissen, dass das Essen für viele unserer Bewohner nicht nur Nahrungsaufnahme bedeutet, sondern dass das Essen in Form bestimmter Rituale Gefühle von ´Lebens-Ordnung´, ´Regelmäßigkeit´ und auch ´Sicherheit´ vermittelt. Vor diesem Hintergrund versuchen wir eine Ess-Kultur anzubieten, die sowohl den spezifischen Gewohnheiten unserer Bewohner entspricht (z.B. jahreszeitliche, typisch ´regionale´ Menüs, Schüsselsystem bei entsprechenden Fähigkeiten usw.) als auch krankheitsgerechte Notwendigkeiten (z.B. Diät-Kost) berücksichtigt.

16

Wir wollen, dass sich die Menschen in unserem Hause wohlfühlen und versuchen im Rahmen der Umsetzungsmöglichkeiten gesetzlicher Hygienevorschriften und behördlicher Auflagen hauswirtschaftliche Leistungen anzubieten, die wirksam die Gesundheit unserer Bewohner erhalten und fördern.

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